01. Juni 2021
m&i-Fachklinik Bad Heilbrunn
Rehabilitation hilft VOR und NACH Organtransplantation
Bad Heilbrunn – In Deutschland wurden im Jahr 2020 mehr als 3.500 Organe transplantiert, davon knapp 1500 Nieren nach postmortaler Organspende und 450 Nieren nach Lebendspende. Eine Organtransplantation ist keine Operation wie jede andere und stellt Patient:innen und auch Lebendspender:innen vor besondere Herausforderungen – vor und nach der Transplantation. Hier setzt die Therapie der Abteilung Nephrologie der m&i-Fachklinik Bad Heilbrunn an. Das Team um die Chefärztin Dr. Doris Gerbig macht Betroffene fit für die Transplantation.
Gerade für ältere Patient:innen auf der Warteliste für eine Nierentransplantation stellt die Abnahme der körperlichen und kognitiven Leistungsfähigkeit und die zeitgleiche Steigerung der physischen und psychischen Inaktivität häufig die Transplantation infrage. Mit dem Rehabilitationsprogramm „Fit für die Nierentransplantation“, das von dem Universitätsklinikum Erlangen und den Fachkliniken Bad Heilbrunn und Herzogenaurach ins Leben gerufen wurde, wird die körperliche Gesundheit der Dialysepatient:innen auf der Warteliste durch eine intensive dreiwöchige Rehabilitation unterstützt. Sie werden nachhaltig motiviert, ihren Lebensstil so anzupassen, dass die dialysebedingten Leistungsminderungen reduziert und körperliche und psychische Verbesserungen erreicht werden. Damit die positiven Effekte eines Rehabilitationsaufenthalts nachhaltig gesichert werden, bedarf es einer engmaschigen Weiterbetreuung mit entsprechenden Trainingsübungen, Ernährungstipps und psychologischen Hilfsangeboten, welche individuell bereitgestellt werden. Zusätzlich werden heimatnahe Angebote (wie z. B. Sportgruppen, Selbsthilfegruppe etc.) zusammengestellt, die bei Bedarf ebenfalls in das Projekt mit integriert werden. Kontrolliert wird die Durchführung der Trainingspläne und Hilfsangebote anhand monatlicher Telefonvisiten. Dadurch können auch kurzfristige Anpassungen des Versorgungskonzepts mit den Patient:innen besprochen werden. Gegebenenfalls ist zur Verbesserung des Gesundheitszustandes eine weitere stationäre Rehabilitation zu beantragen.
Reha nach Organtransplantation: erholen, stärken, lernen
Nach einer Nierentransplantation ist bei vielen Patient:innen ein hoher Anpassungs- und Verbesserungsbedarf gegeben. Diverse Einschränkungen bestehen nach einer langjährigen Dialysetherapie und auch nach der OP weiter. Aber auch bei optimalem Verlauf kann das Ziel der physischen und psychischen Rehabilitation nur in Abstimmung mit dem:der betreuenden Reha-Arzt:in Schritt für Schritt erreicht werden. Zunächst braucht der Körper Erholung: Patient:in und die Familie müssen sich an die neue Situation gewöhnen, vielleicht ihr Leben neu strukturieren, den Lebensstil umstellen und auf einen möglichen beruflichen Wiedereinstieg vorbereitet werden. Der:Die Patient:in benötigt für alle diese Schritte medizinische und ggf. psychologische Unterstützung, spezifische Schulungen, Physiotherapie und Sozialberatung. Mit einer erfolgreichen Reha nach einer Nierentransplantation kann ein wesentlicher Beitrag geleistet werden, um die Lebenssituation und Gesundheit der Patient:innen zu verbessern, vermeidbare stationäre Aufenthalte zu reduzieren bzw. zu verhindern und eine erneute Dialyse, Frührente oder Pflegebedürftigkeit zu vermeiden.
Die Therapie in der m&i-Fachklinik Bad Heilbrunn
Die Abteilung Nephrologie – Transplantationsnachsorge der m&i-Fachklinik Bad Heilbrunn bietet seit mehr als 20 Jahren Rehabilitationen nach Nierentransplantation und Lebendnierenspende an und rehabilitiert ca. 600 Patient:innen pro Jahr. Dazu gehört auch die Vermittlung krankheitsspezifischen Wissens über gesundheitsfördernde Verhaltensweisen. Therapiepläne und Anwendungen sollen die Kondition und das Wohlbefinden fördern und Patient:innen helfen, körperliche, berufliche und soziale Fähigkeiten wiederzuerlangen und gewohnten Alltagsaktivitäten inkl. einer Berufstätigkeit und Hobbys nachgehen zu können. Sie sollen durch die Rehabilitation ihre Gesundheit stärken und ihre Lebensqualität steigern. Ein multiprofessionelles, spezialisiertes Therapeutenteam aus Ärzt:innen, Psycholog:innen, Ergo-, Sport- und Physiotherapeut:innen, Pflegekräften, Ernährungsberater:innen und Sozialarbeiter:innen stellt ein auf jede:n Patient:in maßgeschneidertes Programm zusammen.
Auch Lebendspender haben ein Recht auf Reha
Bei etwa 30% aller Nierentransplantationen spendet ein dem/der Empfänger:in nahestehender Mensch eine seiner beiden gesunden Nieren. Der Anspruch auf Rehabilitation ist für Lebendspender:innen im Transplantationsgesetz festgeschrieben und unverzichtbar für dessen/deren körperliches und psychisches Wohl. Der:die Spender:in befindet sich in einer Ausnahmesituation, aus der sich sowohl der Reha-Bedarf als auch die -ziele nach der Organspende ergeben. Wissen ist notwendig, wie am besten mit der „Einnierigkeit“ zu leben ist. In der Reha kann der:die Spender:in den Nierenschutz im Sinne nierenschonenden Verhaltens und die dafür erforderliche Selbstfürsorge erlernen. Das gelingt im Rahmen einer gemeinsamen Reha-Maßnahme von Spender:in und Empfänger:in am besten, denn nach Lebendnierenspende ist es wesentlich, dass sich Empfänger:in und Spender:in gemeinsam mit der neuen Situation und den neuen Anforderungen unter professioneller Unterstützung auseinandersetzen, damit die Transplantation für beide langfristig gelingt und die Paarbeziehung nach der Spende gefestigt bleibt.
Mehr über diese und weitere Themen zur Organspende können Sie auch in den aktuellen DGfN-Mitteilungen, der Fachzeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) nachlesen, welche von der Kommission Rehabilitation, Sozialmedizin und Transition unter Vorsitz der Chefärztin der Abteilung Nephrologie der m&i-Fachklinik Bad Heilbrunn, Dr. Doris Gerbig, gestaltet wurden.
Weiterhin wurde im open access in der renommierten Fachzeitschrift „Der Nephrologe“, Themenheft „Transplantation“ jüngst von Frau Dr. Gerbig ein Leitartikel zum Thema „Rehabilitation nach Nierentransplantation - Stationäre multimodale Rehabilitation als Bestandteil der (Langzeit-) Nachsorge nach Nierentransplantation“ publiziert (Nephrologe 2021 · 16:160–168 https://doi.org/10.1007/s11560-021-00484-4).
Dr. Gerbig steht Ihnen jederzeit für alle Rückfragen zum Thema Organspende, Nephrologie und Transplantationsnachsorge zur Verfügung.
Gerade für ältere Patient:innen auf der Warteliste für eine Nierentransplantation stellt die Abnahme der körperlichen und kognitiven Leistungsfähigkeit und die zeitgleiche Steigerung der physischen und psychischen Inaktivität häufig die Transplantation infrage. Mit dem Rehabilitationsprogramm „Fit für die Nierentransplantation“, das von dem Universitätsklinikum Erlangen und den Fachkliniken Bad Heilbrunn und Herzogenaurach ins Leben gerufen wurde, wird die körperliche Gesundheit der Dialysepatient:innen auf der Warteliste durch eine intensive dreiwöchige Rehabilitation unterstützt. Sie werden nachhaltig motiviert, ihren Lebensstil so anzupassen, dass die dialysebedingten Leistungsminderungen reduziert und körperliche und psychische Verbesserungen erreicht werden. Damit die positiven Effekte eines Rehabilitationsaufenthalts nachhaltig gesichert werden, bedarf es einer engmaschigen Weiterbetreuung mit entsprechenden Trainingsübungen, Ernährungstipps und psychologischen Hilfsangeboten, welche individuell bereitgestellt werden. Zusätzlich werden heimatnahe Angebote (wie z. B. Sportgruppen, Selbsthilfegruppe etc.) zusammengestellt, die bei Bedarf ebenfalls in das Projekt mit integriert werden. Kontrolliert wird die Durchführung der Trainingspläne und Hilfsangebote anhand monatlicher Telefonvisiten. Dadurch können auch kurzfristige Anpassungen des Versorgungskonzepts mit den Patient:innen besprochen werden. Gegebenenfalls ist zur Verbesserung des Gesundheitszustandes eine weitere stationäre Rehabilitation zu beantragen.
Reha nach Organtransplantation: erholen, stärken, lernen
Nach einer Nierentransplantation ist bei vielen Patient:innen ein hoher Anpassungs- und Verbesserungsbedarf gegeben. Diverse Einschränkungen bestehen nach einer langjährigen Dialysetherapie und auch nach der OP weiter. Aber auch bei optimalem Verlauf kann das Ziel der physischen und psychischen Rehabilitation nur in Abstimmung mit dem:der betreuenden Reha-Arzt:in Schritt für Schritt erreicht werden. Zunächst braucht der Körper Erholung: Patient:in und die Familie müssen sich an die neue Situation gewöhnen, vielleicht ihr Leben neu strukturieren, den Lebensstil umstellen und auf einen möglichen beruflichen Wiedereinstieg vorbereitet werden. Der:Die Patient:in benötigt für alle diese Schritte medizinische und ggf. psychologische Unterstützung, spezifische Schulungen, Physiotherapie und Sozialberatung. Mit einer erfolgreichen Reha nach einer Nierentransplantation kann ein wesentlicher Beitrag geleistet werden, um die Lebenssituation und Gesundheit der Patient:innen zu verbessern, vermeidbare stationäre Aufenthalte zu reduzieren bzw. zu verhindern und eine erneute Dialyse, Frührente oder Pflegebedürftigkeit zu vermeiden.
Die Therapie in der m&i-Fachklinik Bad Heilbrunn
Die Abteilung Nephrologie – Transplantationsnachsorge der m&i-Fachklinik Bad Heilbrunn bietet seit mehr als 20 Jahren Rehabilitationen nach Nierentransplantation und Lebendnierenspende an und rehabilitiert ca. 600 Patient:innen pro Jahr. Dazu gehört auch die Vermittlung krankheitsspezifischen Wissens über gesundheitsfördernde Verhaltensweisen. Therapiepläne und Anwendungen sollen die Kondition und das Wohlbefinden fördern und Patient:innen helfen, körperliche, berufliche und soziale Fähigkeiten wiederzuerlangen und gewohnten Alltagsaktivitäten inkl. einer Berufstätigkeit und Hobbys nachgehen zu können. Sie sollen durch die Rehabilitation ihre Gesundheit stärken und ihre Lebensqualität steigern. Ein multiprofessionelles, spezialisiertes Therapeutenteam aus Ärzt:innen, Psycholog:innen, Ergo-, Sport- und Physiotherapeut:innen, Pflegekräften, Ernährungsberater:innen und Sozialarbeiter:innen stellt ein auf jede:n Patient:in maßgeschneidertes Programm zusammen.
Auch Lebendspender haben ein Recht auf Reha
Bei etwa 30% aller Nierentransplantationen spendet ein dem/der Empfänger:in nahestehender Mensch eine seiner beiden gesunden Nieren. Der Anspruch auf Rehabilitation ist für Lebendspender:innen im Transplantationsgesetz festgeschrieben und unverzichtbar für dessen/deren körperliches und psychisches Wohl. Der:die Spender:in befindet sich in einer Ausnahmesituation, aus der sich sowohl der Reha-Bedarf als auch die -ziele nach der Organspende ergeben. Wissen ist notwendig, wie am besten mit der „Einnierigkeit“ zu leben ist. In der Reha kann der:die Spender:in den Nierenschutz im Sinne nierenschonenden Verhaltens und die dafür erforderliche Selbstfürsorge erlernen. Das gelingt im Rahmen einer gemeinsamen Reha-Maßnahme von Spender:in und Empfänger:in am besten, denn nach Lebendnierenspende ist es wesentlich, dass sich Empfänger:in und Spender:in gemeinsam mit der neuen Situation und den neuen Anforderungen unter professioneller Unterstützung auseinandersetzen, damit die Transplantation für beide langfristig gelingt und die Paarbeziehung nach der Spende gefestigt bleibt.
Mehr über diese und weitere Themen zur Organspende können Sie auch in den aktuellen DGfN-Mitteilungen, der Fachzeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) nachlesen, welche von der Kommission Rehabilitation, Sozialmedizin und Transition unter Vorsitz der Chefärztin der Abteilung Nephrologie der m&i-Fachklinik Bad Heilbrunn, Dr. Doris Gerbig, gestaltet wurden.
Weiterhin wurde im open access in der renommierten Fachzeitschrift „Der Nephrologe“, Themenheft „Transplantation“ jüngst von Frau Dr. Gerbig ein Leitartikel zum Thema „Rehabilitation nach Nierentransplantation - Stationäre multimodale Rehabilitation als Bestandteil der (Langzeit-) Nachsorge nach Nierentransplantation“ publiziert (Nephrologe 2021 · 16:160–168 https://doi.org/10.1007/s11560-021-00484-4).
Dr. Gerbig steht Ihnen jederzeit für alle Rückfragen zum Thema Organspende, Nephrologie und Transplantationsnachsorge zur Verfügung.